PhysICAL – Konsortialführer FrauenhoferForschung

Das Leitprojekt PhysICAL (Physical Internet through Cooperative Austrian Logistics) erprobt in Piloten die Grundlagen für eine flächendeckende Umsetzung des logistischen Ansatzes Physical Internet in Österreich – zum Schutz des Klimas und für eine effizientere Transportlogistik.

Die 17 Projektpartner entwickeln im Zeitraum 2020 – 2024 dafür Anwendungsmöglichkeiten in vier verschiedenen Branchen.


Die wachsende Zahl der weltweiten Gütertransporte und ihre Abwicklung auf meist ressourcenintensivem Weg stellt Umwelt und Gesellschaft vor immer größer werdende Herausforderungen. Diesen muss schnell und intelligent begegnet werden. Eine Möglichkeit hierfür stellt kooperative Logistik und in weiterer Folge das Physical Internet dar. Dieses ist derzeit wahrscheinlich das ehrgeizigste Konzeptfür Effizienz und Nachhaltigkeit in der Transportlogistik. Es steht für eine tiefgreifende Reorganisation des Güterverkehrs und der Logistik.

Die 17 Partner im Leitprojekt „PhysICAL“ –Physical Internet through Cooperative Austrian Logistics –wollen nun die für Österreich nötigen Grundlagen für eine flächendeckende Umsetzung des Physical Internet schaffen. Unter anderem werden Anwendungsmöglichkeitenin vier verschiedenen Branchen entwickelt.
So wird demonstriert,dass das Physical Internet der österreichischen Transportwirtschaft einen ökonomischen Vorteil und zugleich der Gesellschaft einen ökologischen und sozioökonomischen Nutzen bringt.

Das Projekt wird im Rahmen des FTI-Programms Mobilität der Zukunft durch das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz gefördert.

Es freut mich, dass sich hier 17 Partner aus Transportwirtschaft und Logistik zusammengefunden haben, um das Physical Internet in der Praxis an vier konkreten Piloten in den nächsten vier Jahren zu erproben. Das Physical Internet verspricht nicht nur die Effizienz in der Logistik um bis zu 30 % zu verbessern, sondern auch gleichzeitig Staus, Emissionen und Energieverbrauch um mindestens 30 % zu reduzieren. Daher haben wir hier hohe Erwartungen in Bezug auf Erkenntnissen zur Gestaltung einer nachhaltigen Gütermobilität.

Leonore Gewessler, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Während heute Güter über große Distanzendurcheinzelne Transportdienstleister transportiert werden, wird es in Zukunftfragmentierte, anbieter-und verkehrsträger unabhängige Transporte geben. Intelligente Behälter werden sich beispielsweise automatisch den effizientesten Weg durch Transportnetzwerkesuchen.

So wie eine E-Mail automatisch ihren Weg durch das Internet vom Sender zum Empfänger über mehrere Zwischenstationen nimmt, werden in Zukunft Güter selbständig ihren Weg durch Transportnetzwerkenehmen. Dabei werden sie je nach Bedarf von Straße, Schiene und Wasserstraße, aber auch verschiedenen Lagerorten Gebrauch machen und stets den effizientesten Weg zum Empfänger wählen“.

Projektleiterin Sandra Stein, Konsortialführer Fraunhofer Austria

Bis es zu einem flächendeckenden Einsatz kommen kann, ist jedoch Entwicklungsarbeit nötig, wie zum Beispiel die Schaffung von offenen Informationssystemen wie Plattformen oder die Weiterentwicklungvon intelligenten Transporteinheiten.
Eine wichtige Grundlage ist auch ein kooperatives Vorgehen aller Stakeholder, was zu einem kompletten Umdenken bei allen Beteiligten führen muss.
Genau diese Schritte sind von den Partnern im Leitprojekt PhysICAL für die kommenden vier Jahre geplant.

  • Kooperativ genutzte Transportgebinde werden beispielsweise für die Holzwirtschaft entwickelt. Diese sollen im Murtal und im Lungau zum Einsatz kommen und es dort durch eine smarte Holzlogistik ermöglichen, etwa 30.000 der derzeit 100.000 Tonnen Transportvolumen von der Straße auf die Bahn zu verlagern.
  • Ebenfalls ein intelligenter Behälter für Paketsendungen steht im Pilotprojekt in Graz im Mittelpunkt. Statt einer Vielzahl von Paketdienstleistern soll dort zukünftig eine neutrale Flotte Pakete in intelligenten Boxen an zentrale Standorte ausliefern, um den Verkehr im innerstädtischen Raum zu verringern und die Lebensqualität zu erhöhen.

Digitale Plattformen bilden dagegen den Schwerpunkt der anderen zwei Pilotprojekte

  • Das erste reale Handelshaus der virtuellen Welt wird es produzierenden KMU ermöglichen, am eCommerce teilzunehmen. Durch das gemeinsame Abwickeln von Lagerung, Transporten und IT-Lösungen wird ein erfolgreicher Vertrieb über eCommerce von der Unternehmensgröße unabhängig.
  • Der vierte Pilot sieht die Entwicklung einer offenen Transportmanagement-Plattform vor. Diese soll die Buchung eines intermodalen Transports so sehr vereinfachen, dass dieser mit wenigen Klicks durchgeführt werden kann.

Das Projekt„PhysICAL“ wird im Rahmen des FTI-Programms Mobilität der Zukunft durch das Bundesministerium für Klimaschutz gefördert und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG abgewickelt. Projektpartner sind

  • AIT Austrian Institute of Technology
  • Prime Mobility& Consulting GmbH
  • doppler E. Doppler & Co GmbH
  • 4PL Intermodal GmbH
  • SchrackTechnik GmbH
  • Steiermarkbahn Transport und Logistik GmbH
  • Wiener Lokalbahn Cargo GmbH
  • A1 digital International GmbH
  • bitsfabrik GmbH
  • Cargo-Center-Graz Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG
  • niceshops GmbH
  • Pro Danube Management GmbH
  • Project-S Global.Web.Shop GmbH & Co KG
  • Technische Universität Graz
  • Variocube GmbH
  • StranzingerLogistik Service GmbH
  • Fraunhofer Austria Research

Fragen & Antworten zu Forschung & Entwicklung

Wie wird ein CO2 Faktor berechnet?

Die Grundlagen der Berechnung unterliegen den wissenschaftlichen Kriterien. Hierbei ist uns die DIN 16258:2011 ein Leitfaden in der Berechnung und Bewertung.

Wird IMSLOT bereits produktiv eingesetzt?

Ja, IMSLOT wird von einer stetig wachsenden Zahl sehr renommierter Vertreter der intermodalen Transportbranche produktiv eingesetzt. Wir wachsen aufgrund der komplexen Aufgabenstellungen im Transportsektor bewußt Schritt für Schritt und immer mit unseren Partnern und Auftraggebern. Zusätzlich kommt IMSLOT Modules auch in Forschungsprojekten zum Einsatz.

Wieso wurde 4PL für die Forschungsprojekte ausgewählt?

Als Start-Up können wir bei 4PL Intermodal unkonventionell neue Ideen und technische Prototypen experimentell anwenden und erproben. Wir weisen mit unserem Team neben dem notwendigem Know-How auch das Interesse an einer stetigen Weiterentwicklung auf. Wir schaffen alle Voraussetzungen dafür. So ist ein größtmöglicher Erfolg der Aufgabenstellungen in den Projekten konzeptionell gegeben und wurde bis dato auch erzielt.

Zudem verfügt 4PL Intermodal mit seiner Plattformökonomie einhergehend mit der technischen Begleitung über die notwendigen Ressourcen, den Forschungsträgern ideale Bedingungen zur Verfügung zu stellen.